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Montagskolumne: Das Leben außerhalb der Beziehung

Das Leben außerhalb der Beziehung nicht vergessen

Nicht nur sind die Freunde genervt, auch ist dieses Verhalten gefährlich!

 

Zu Beginn einer neuen Beziehung ist es vollkommen normal, dass wir möglichst viel Zeit mit dem neuen Partner/ der neuen Partnerin verbringen wollen. Wir melden uns seltener bei unseren Freunden, auch unsere Familie bekommt uns auf einmal weniger zu Gesicht.

 

Wichtig ist jedoch, dass sich dieser Zustand auch wieder verändert. Vielen Paaren fällt meist erst dann auf, dass sie sich nur noch auf den Partner konzentriert haben, wenn die Trennung kurz bevor steht. Auf einmal gehört der ehemalige Partner an der Seite der Vergangenheit an und wir bemerken, dass wir alleine sind.

 

Doch auch schon während der Beziehung wirkt es sich enorm kontraproduktiv aus, wenn der Partner irgendwann der einzige soziale Kontakt ist, den wir noch haben. Auf einmal haben wir nichts mehr zu erzählen, gleichzeitig sind wir immer häufiger voneinander genervt, da wir ständig aufeinander hocken.

 

Jeder Mensch benötigt Zeit für sich, auch in einer Partnerschaft

 

Auch in einer festen Beziehung benötigt jeder Partner einmal Zeit für sich. Für die einen können dies die zwei Stunden am Abend sein, in denen sie Joggen gehen und sich danach ihr Lieblingsbuch schnappen. Für die anderen ist dies die ausgiebige Shopping-Tour am Samstag mit der besten Freundin.

 

Trotz Beziehung ist es unheimlich wichtig, dass wir dennoch gleichgeschlechtliche Freundschaften führen. Denn wie wir alle von uns selbst wissen, reden wir mit dem besten Kumpel/ der besten Freundin doch ganz anders, als mit dem festen Partner/ der festen Partnerin. Hier können wir nach Herzenslust lästern, über Muskelaufbau oder Make-Up quatschen und uns über Themen unterhalten, von denen wir wissen, dass sie unseren Partner/ unsere Partnerin nur herzlich wenig interessieren.

 

Auch für den Partner ist es anstrengend, wenn wir keine Freundschaften pflegen

 

Nicht nur für uns selbst ist es ein Verlust, wenn wir unsere alten Freundschaften nicht mehr pflegen. Auch der Partner ist meist früher oder später genervt, wenn wir nicht mehr ohne ihn können.

 

Umgekehrt gilt dies natürlich genauso: Stellen wir fest, dass wir der einzige soziale Kontakt sind, den unser Partner noch hat, sind wir oftmals unzufrieden. Wir haben das Gefühl, dass der Partner nicht genügend aus seinem Leben macht sowie dass uns selbst die Luft zum Atmen bleibt, da wir keine freie Minute mehr genießen können.

 

Eine solche Abhängigkeit vom Partner, die zwangsläufig entstehen muss wenn einer von beiden oder gar beide keine Freundschaften außerhalb der Beziehung mehr pflegen, ist extrem unattraktiv. Schließlich haben sich beide als selbstständige Menschen kennengelernt, doch genau diese Selbstständigkeit ist nun verloren gegangen.

 

Zudem kommt es in einer solchen Beziehung schnell zu unbegründeter Eifersucht. Möchte sich einer der beiden Partner auf einmal ohne die bessere Hälfte mit seinen Freunden treffen, fühlt sich der andere versetzt und beiseite geschoben.

 

Jeder muss sich seine eigenen Hobbys bewahren

 

Natürlich wollen wir, dass der Partner/die Partnerin sich in unserem Freundeskreis wohlfühlt und viele Interessen mit uns teilt. Dennoch dürfen und sollten beide Partner eigene Hobbys haben oder sich mit Freunden treffen, ohne dass der andere anwesend ist.

 

Denn gerade durch Begegnungen und Aktivitäten außerhalb der Beziehung haben wir Gesprächsstoff, den wir mit unserem Partner thematisieren können. Zudem werden sich auf diese Weise nicht beide einander überdrüssig. Denn wer ausschließlich Zeit mit dem Partner und niemand weiterem mehr verbringt, den nerven die Macken des anderen schneller, als ihm lieb ist.

 

Dein Horst Wenzel