Viele Studien und Wissenschaftler haben sich schon mit der Frage beschäftigt, ob der Mensch überhaupt für monogame Beziehungen gemacht ist. Mit keinem wirklich eindeutigen Ergebnis, denn wenngleich es Theorien darüber gibt, dass vor allem der Mann rein evolutionär betrachtet nicht für Monogamie geschaffen ist, so beweisen biochemische Prozesse im Gehirn auch, dass es die Liebe nicht nur theoretisch gibt. Aber sind „Liebe“ und „Treue“ bedeutungsgleich?

„Für immer und ewig“ – Eine erschreckende Vorstellung?

Heutzutage stellen sich vielen die Nackenhaare auf, wenn sie daran denken, den Rest ihres Lebens mit ein und demselben Sexpartner zu verbringen. Zu endgültig scheint vielen diese Vorstellung. Statt sich auf ewig zu binden und auf einen Partner/eine Partnerin festzulegen, streben einige nach mehr Unabhängigkeit. Schnell reift daraufhin der Gedanke heran: Wieso nicht eine offene Beziehung führen?

Die Idee der offenen Beziehung

Das Beziehungsmodell einer offenen Beziehung sieht wie folgt aus. Neben der bestehenden Partnerschaft ist der sexuelle Kontakt mit anderen erlaubt. Seitensprünge und Betrügereien gibt es so nicht. Die Bedingungen: Aufrichtigkeit, Vertrauen und über Gefühle sprechen können. Aber stehen einem nicht eben diese Gefühle vielleicht irgendwann im Weg? Und was habe ich von diesem Beziehungsmodell?

Die Idee dahinter: Ein aufregendes, abwechslungsreiches Sexleben, aber dennoch die Stabilität und Geborgenheit einer festen Beziehung. Aber auch in einer offenen Beziehung halten sich die Beteiligten an klare Regeln. Beispielsweise darüber, ob die sexuelle Beziehung nur zu einer anderen Person oder zu mehreren bestehen darf oder ob auch emotionale Bindungen zu anderen Personen geduldet werden und ob man über die Aktivität mit anderen Personen offen mit dem Partner/der Partnerin redet oder sie für sich behält.

Diese Regeln sollten besonders klar formuliert werden. Ansonsten können unschöne Missverständnisse entstehen.

Prioritäten setzen

Für die meisten Paare ist bei einer offenen Beziehung klar, dass die eigentliche Beziehung auch die höhere Priorität hat, aber was, wenn aus einem ursprünglich rein sexuellen Kontakt Liebe entsteht? Da steht auch eine offene Beziehung vor einem Problem. In erster Linie sollen die sexuellen Aktivitäten für die eigentliche Beziehung schließlich eine Bereicherung darstellen und nicht zur Zerreißprobe werden.

Die offene Beziehung als Problem

Eine offene Beziehung sollte nur eingehen, wer wirklich dazu bereit ist. Wenn du beispielsweise jemanden kennenlernst, der eine offene Beziehung als Beziehungsmodell wünscht, während du eigentlich eine monogame Beziehung suchst, solltest du dich nicht ihm/ihr zuliebe auf die offene Beziehung einlassen. Prinzipiell spricht nichts dagegen, etwas Neues auszuprobieren. Wer sich aber gut kennt und weiß, dass er zu Eifersucht und Verlustangst neigt, sollte davon Abstand nehmen.

Wieso würdest du dich für oder gegen eine offene Beziehung entscheiden?