Wenn man Sozialwissenschaftler reden hört, klingt es oft, als seien Partnersuche und Jobsuche das Gleiche. Begriffe wie „Partnermarkt“, „Gelegenheitsstrukturen“ oder „sozialstrukturelle Voraussetzungen“ fallen in der Diskussion rund um die Partnersuche immer wieder. Was daraus eigentlich hervor gehen soll: Die Liebe spielt nach bestimmten Regeln. Die einfachste davon lautet: Wer sich nicht sieht, kann auch kein Paar werden. Und da man sich eher über den Weg läuft, je näher man beieinander wohnt, finden sich Paare eben öfter, wenn sie nah beieinander wohnen.
Nähe wirkt anziehend
Eine Studie, die Mitte der 90er Jahre durchgeführt wurde, zeigte, dass 80% der späteren Paare auf dem Land maximal 20km voneinander entfernten lebten, in Städten sogar 90%. Trotz zunehmender Mobilität hat sich daran bis heute nicht allzu viel verändert. Fernbeziehungen sind nicht jedermanns Sache. Vielen sind sie einfach zu anstrengend, Untersuchungen zufolge macht Nähe aber auch sympathisch. Eine Studie in einem amerikanischen Studentenwohnheim ergab, dass Bewohner eher miteinander befreundet waren, je näher die Zimmer beieinander lagen. Und das, obwohl die Zimmer zufällig zugewiesen wurden. Also doch Zufall?! Nicht ganz: Dass man sich begegnet mag Zufall sein, dass man Sympathie für jemanden entwickelt, der einem nahe ist, ist dagegen eher kein Zufall.
Wer kennt das nicht noch aus der Schule: Der erste Sitznachbar oder die Sitznachbarin wurden oft zu den besten Freunden. Steckt Bequemlichkeit dahinter? Oder die Tatsache, dass man gleich eine erste Gesprächsbasis hat? Vermutlich verbirgt sich dahinter noch ein anderer Faktor: Wenn man jemanden öfter sieht, findet man ihn automatisch sympathischer. Unser unterbewusstes Unbehagen gegenüber Unbekanntem scheint uns zu lenken. Wen wir öfter sehen, dem vertrauen wir eher. Dahinter könnte aber auch bloße Theorie stecken. Denn nur weil jemand jeden Morgen mit mir im Zug sitzt, muss ich ihn nicht zwangsläufig sympathisch finden. Schließlich spielen andere Faktoren auch noch eine Rolle.
Liebe auf den ersten Blick? – Fehlanzeige
Wenig verwunderlich ist es daher, dass die berühmte Liebe auf den ersten Blick bei langfristigen Beziehungen eher selten auftritt. Eine britische Online-Umfrage ergab, dass sich nur 20% der Männer auf den ersten Blick verliebten, bei den Damen (denen meistens ja der größere Sinn für romantische Klischees nachgesagt wird) waren es sogar nur 13%.
Seltene Zufälle
Zufälle wie in Liebesfilmen sind in der Realität eher die Seltenheit. Zwei Drittel aller Paare lernen sich nämlich in ihrem direkten Umfeld kennen. So kann man aus „sicherer Distanz“ herausfinden, ob man überhaupt zueinander passt. Arbeit, Schule, Ausbildung sowie Hobby, Sportvereine etc. und natürlich Kneipen und Discos zählen zu den wichtigsten Optionen, um einen Partner zu finden. Aber längst nicht jeder ist extrovertiert genug, um auf „offener Straße“ eine Fremde/einen Fremden anzusprechen. Durch das Internet hat sich daher eine weitere Möglichkeit ergeben, um auf Partnersuche zu gehen. Besonders bei jungen Leuten ist das Internet beliebt, um einen Partner zu finden. Die University of Oxford veröffentlichte dazu 2011 eine Studie mit einem erstaunlichen Ergebnis: Über 40-Jährige werden im Freundeskreis seltener fündig, dafür aber umso mehr im Internet.
Der Arbeitsplatz hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls vermehrt als „Undercover Partnerbörse“ geoutet. Das mag einerseits daran liegen, dass heutzutage deutlich mehr Frauen berufstätig sind und andererseits daran, dass die Grenze zwischen Beruf und Privatleben immer öfter verschwimmt. Paare, die denselben Beruf haben, zählen diesen zu ihrer Gemeinsamkeit und profitieren von dem oft größeren gegenseitigen Verständnis. Gemeinsamkeiten sind ein weiterer Fakt, der Paare zusammen führt. Diese ergeben sich am ehesten durch einen gemeinsames Freundeskreis, den gleichen Beruf oder das gleiche Hobby.
Verkrampf dich nicht!
Wer einen Partner sucht, sollte das nicht krampfhaft tun. Vielmehr empfiehlt es sich, neugierig zu sein, sich auf neue Bekanntschaften und vielfältige Begegnungen einzulassen, ganz ohne das Gegenüber gleich auf Macken zu untersuchen. So nimmt man sich selbst den Druck und auch den eigenen Anspruch und erhöht seine Chancen. Je lockerer und offener man für neue Kontakte ist, desto größer die Erfolgschancen.
Online Dating macht die Partnersuche einfacher
Das Internet hat die Partnersuche zweifelsohne verändert. Man kann den Partner nicht mehr nur im Nachbardorf oder in der eigenen Stadt finden, sondern hat fast grenzenlose Möglichkeiten, um ein passendes Gegenstück zu finden. Auch auf bildkontakte.de hast du die beste Gelegenheit, um dein Gegenüber erst einmal in Ruhe kennenzulernen und auf Gemeinsamkeiten zu achten. Generell solltest du dir aber vornehmen, offen zu sein, auch für Flirtpartner, die dir vielleicht nicht gleich zusagen. Denn wie du jetzt erfahren hast, ist die Liebe auf den ersten Blick eine Seltenheit. Manchmal bedarf es der einen oder anderen Begegnung, bis der Funke überspringt.
Ja, in meinem Alter ist das Kennenlerenen im Freundeskreis usw. eher schwierig.
Es ist überhaupt "sauschwer", finde ich.
Aber ich bleib dran, "manche Züge sind warten länger", oder : das Beste kommt zum Schluss.
So long!
Achilleus der Erste 😉