Du hast jemanden kennengelernt, der für dich der ideale Partner/die ideale Partnerin ist. Du genießt die gemeinsame Zeit und kannst von ihm/ihr gar nicht genug bekommen. Plötzlich kommt er/sie mit Zukunftsplänen um die Ecke, die dich einfach überrumpeln. Gerade erst festigt sich die Partnerschaft und er/sie plant, mit dir zusammenzuziehen, redet von Hochzeit und hat auch schon festgelegt, wie viele Kinder es werden sollen. Wenn du selbst nicht zu diesem Schlag Mensch gehörst, fühlst du dich in diesem Moment überrumpelt. Das geht dir alles ein bisschen zu schnell.
Wann ist eine Partnerschaft bereit für den nächsten Schritt
Zeit ist subjektiv. Während es für die einen der richtige Zeitpunkt ist, um in eine gemeinsame Zukunft durchzustarten, möchten die anderen das Gegenüber erst einmal besser kennenlernen. Da stimmen die Zeitpläne, wann die Partnerschaft bereit für einen weiteren Schritt ist, nicht immer überein. Aber soll man deshalb seine Wünsche völlig aufgeben?
Auch hier hilft es, das Thema offen mit dem Partner/der Partnerin zu besprechen. Zu kommunizieren, dass es dir zu schnell geht und sich eventuell auf einen Kompromiss zu einigen, ist besser, als sich selbst in eine Situation zu bringen, in der man sich nicht wohlfühlt. Vorwürfe sind allerdings von beiden Seiten fehl am Platz. Wer einen Zusammenzug plant, darf in einem solchen Gespräch seinem Partner/seiner Partnerin nicht vorwerfen, dass er/sie nicht an einer gemeinsamen Zukunft interessiert ist. Und auch derjenige/diejenige, dem/der es zu schnell geht, sollte ruhig seine Zweifel kommunizieren.
Verlustängste vs. Bindungsängste
Besonders schwierig wird es, wenn zwei Extreme aufeinander treffen: Wer ungewöhnlich schnell mit jemandem zusammenziehen möchte, trägt vielleicht Verlustängste mit sich herum. Dass diese sich kontraproduktiv auf die Partnerschaft auswirken, ist vielen dabei oft nicht bewusst. Wer einen solchen Schritt überstürzt, treibt seinen Partner/seine Partnerin in die Enge und damit schlimmstenfalls weiter von sich weg.
Andersherum sind viele nach mehreren Jahren noch nicht bereit für eine gemeinsame Wohnung. Ursache dafür könnten Bindungsängste sein. Für beides gilt: Redet darüber. Denn nur wenn dein Gegenüber weiß, woher bestimmte Verhaltensarten rühren, kann er/sie dafür Verständnis haben und gemeinsam mit dir nach einer Lösung suchen.
Außerdem sollte man analysieren, ob es sich bei Sätzen wie „Ich liebe dich“ oder „Ich möchte mit dir zusammenziehen“ um ernstgemeinte Absichten handelt oder nur um eine Laune aus einer schönen Situation heraus. Fallen diese Sätze häufiger, ist davon auszugehen, dass dein Gegenüber es ernst meint. Wer so etwas sagt, sollte sich aber auch immer darüber bewusst sein, dass man seinen Partner/seine Partnerin damit möglicherweise unter Druck setzt. Einer von beiden wird den Schritt, seine Wünsche auszusprechen, früher oder später aber ohnehin tun.
Also offen miteinander reden und die Partnerschaft durch die gemeinsame Suche nach einem Kompromiss sogar stärken. Eine Regel, wie das Tempo in einer Partnerschaft auszusehen hat, gibt es nicht. Man sollte seinen Partner/seine Partnerin im Idealfall gut kennen und einschätzen können. Das erleichtert die Konfrontation ungemein und hilft im Vorhinein auch dabei, das richtige Timing zu finden.
Gehörst du eher zu denen, die sich Zeit lassen oder die schnelle Entschlüsse fassen?