Im Grunde genommen ist jeder Mensch anders und ebenso anders verhalten sich Menschen auch bei der Wahl nach ihrem Gegenstück. Für die einen ist ein Partner ideal, mit dem sie viele Gemeinsamkeiten haben, den anderen ist ihr Gegenteil einfach lieber. Spätestens beim Gespräch mit Freunden oder Familie über das neue Gegenstück fallen dann Sätze wie „ja, ich hab’s ja schon immer gesagt: Gegensätze ziehen sich an!“ oder eben das genaue Gegenteil „Da sieht man’s mal wieder: Gleich und gleich gesellt sich gern!“. Inzwischen gibt es aber auch wissenschaftliche Ansätze zu diesen Thesen.

Gegensätze ziehen sich an

Jeder hat sie schon mal gesehen: die Pärchen, die augenscheinlich gar nicht zusammenpassen. Irgendetwas muss also dran sein an dieser Weisheit. Und wie oft steht blond ausgerechnet auf brünett und umgekehrt? Tatsächlich ziehen sich Gegensätze an: Allerdings nur, wenn es um das Immunsystem der Herzdame oder des Herzbuben geht. Denn ganz ohne es zu merken, wählen wir einen Partner, der ein uns gegensätzliches Immunsystem hat. Kommen wir durch den engen Kontakt zu einem anderen Menschen nämlich unweigerlich mit dessen gegensätzlichen Immunsystem zusammen, stärkt das unser eigenes. Somit ergibt sich längerfristig ein Vorteil für den eigenen Körper. Nichtsdestotrotz ist das Sprichwort „Gleich und gleich gesellt sich gern!“ für eine Beziehung zutreffender.

Gleich und gleich gesellt sich gern

Denn eine Beziehung hat längerfristig nur dann eine Überlebenschance, wenn sich die Partner in wichtigen Punkten einig sind und ähnliche Ansichten haben. Das ist ganz logisch: Wer beispielsweise eine andere Vorstellung von einer intakten Beziehung hat, als sein Partner, wird früher oder später ein ernsthaftes Problem bekommen. Unterschiedliche Werte führen über kurz oder lang zu Diskrepanzen. Selbst jemand, der einen ausgeprägten Sinn für Ordnung hat, wird es nur zeitweise vertragen, seinem chaotischen Gegenstück permanent alles hinterherräumen zu müssen. Auch Pünktlichkeit und Strukturiertheit bergen bei mangelnder Übereinstimmung Konfliktpotenzial.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Das sollte aber keineswegs bedeuten, dass Gemeinsamkeiten immer von Vorteil und Gegensätze immer nachteilig sind. Treffen in einer Beziehung beispielsweise zwei äußerst redselige oder emotional eher instabile Charaktere aufeinander, kann das auf Dauer auch problematisch werden. Zu Recht kann man außerdem einwenden, dass sich Paare mit der Zeit häufig ähnlicher werden. Nichtsdestotrotz ist es eher unwahrscheinlich, dass sich wesentliche Charaktereigenschaften komplett ändern. Die richtige Mischung macht's also. Wer einen Partner hat, der in wichtigen Fragen dieselbe Einstellung hat, dennoch aber seinen eigenen Kopf hat und sich Freiräume nimmt, der hat gute Chancen auf eine langjährig intakte Beziehung.

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