Klammern nach den ersten Dates

Du bist Single, willst es aber nicht mehr lange sein. Da gehören erste, aufregende Verabredungen natürlich dazu. Was aber auf viele abschreckend wirkt, ist klammerndes Verhalten. Ab wann klammert man eigentlich? Diese Frage ist insofern schwierig zu beantworten, als dass derartige Züge sehr subjektiv wahrgenommen werden. Für den einen beginnt Klammern bei zu vielen SMS am Tag, bei den anderen erst, wenn das Gegenüber Ansprüche auf Freizeit und Person erhebt. Was du aber auf keinen Fall tun solltest ist, den potentiellen neuen Partner gleich nach den ersten Verabredungen mit SMS oder Anrufen zu „bombardieren“. Das macht meist einen eher negativen Eindruck und ist nur dann erlaubt, wenn derjenige selbst solche Vorlieben hat. Und das merkt man ja für gewöhnlich schnell. Wenn das Gegenüber auf deine Fragen anspringt und sogar noch eine Gegenfrage stellt, ist er/sie ein ähnlicher Typ. Aber merke: Auch eine SMS Konversation hat mal ein Ende. Nicht nervös werden, er/sie meldet sich bestimmt auch mal von selbst.

 

Ausgeglichenheit

Die goldene Mitte zu finden, ist häufig nicht so einfach. Aber auch um Klammern zu vermeiden, kannst du dir ganz einfach merken, dass das Verhältnis zwischen selbst melden und angerufen/angeschrieben werden ausgeglichen sein sollte. Wenn du dich also einfach mal zurückhältst und ihn/sie sich melden lässt, kannst du nicht nur einen Ausgleich schaffen, sondern weckst außerdem vielleicht sogar mehr Interesse und kannst herausfinden, ob du deinem Date auch gefallen hast. Denn wenn dem so ist, macht es ihm/ihr sicher nichts aus, auch mal die Initiative zu ergreifen.

 

Reden hilft

Viel gehört und dennoch oft missachtet ist der Rat, Dinge direkt anzusprechen. So lassen sich mögliche Konflikte schon frühzeitig aus der Welt schaffen. Schon durch eine gewöhnliche Konversation lässt sich viel herausfinden. Und wenn das Gespräch dann plötzlich bei Ex-Partnern landen sollte, hört man häufig schon heraus, was denjenigen am Ex-Partner gestört hat. Sollte da das Wort „Klammern“ fallen, ist Vorsicht geboten. Auch wenn dein Gegenüber dir zu stark klammert, sich verdächtig oft meldet oder ständig von dir wissen will, wo du bist, was du machst und wer bei dir ist, hilft es immer weiter, das Thema einfach auf den Punkt zu bringen. Menschen sind lernfähig und ein bisschen Zurückhaltung und mehr Vertrauen können erlernt werden. Durch Humor lassen sich ungeliebte Themen immer auch locker verpacken und machen das Gespräch für alle Beteiligten gleich viel angenehmer. Sollte der Lernprozess dennoch ausbleiben, kannst du immer noch Konsequenzen ziehen. Eine Beziehungspause wäre dabei eine Option, um etwas Abstand zu bekommen. Schlimmstenfalls kann zu heftiges Einengen und Klammern aber leider auch zum Beziehungsaus führen. Mehr zu diesen Themen erfährst du hier:

Beziehungspause – sinnvoll oder sinnlos?

Trennung, aber wie?

 

Hobby zulegen

Oft beruht Klammern einfach auf der Tatsache, selbst nicht genügend Beschäftigung zu haben, während der/die Andere einen vollen Terminplan hat. So entstehen häufig Ansprüche an die Freizeit des Gegenübers und die Erwartung, der/die Andere müsse genau so viel Zeit investieren wollen, wie man selbst. Da hilft nur eins: Sich selbst beschäftigen. Denn so ist man nicht nur abgelenkt und zeitlich eingeschränkt was das regelmäßige SMS Bombardement anbelangt, sondern tut sich selbst auch etwas Gutes. Mal wieder mit Freunden/Freundinnen treffen oder Sport treiben, das sorgt auch für eigene Interessen und Freiräume, ohne an denen des/der Anderen permanent teilhaben zu müssen. Außerdem fühlt sich euer Freundeskreis nicht vernachlässigt.

 

Sich interessant machen

Wenn es dich mal wieder in den Fingern kribbelt und du unbedingt eine Nachricht schreiben oder einen Anruf tätigen willst, halte dir einfach immer vor Augen, dass etwas mehr Zurückhaltung und etwas weniger Kontrolle auch zu einem sehr harmonischen Zusammensein beitragen können. Denn wenn du dich etwas zügelst, gibst du deinem Gegenüber das Gefühl, auch noch eigenen Interessen nachgehen zu können. Das führt im Umkehrschluss auch dazu, dass er/sie die Zeit mit dir dann auch richtig genießen kann, denn die gehört schließlich dann ganz euch beiden.

 

Klammern ist typisch für Frauen?

Damit wären wir wieder bei den berühmten Klischees. Ganz so verallgemeinernd lässt sich das allerdings nicht sagen. Denn inzwischen hört man auch oft von Männern, die ihre Partnerinnen zu kontrollieren und zu überwachen versuchen. Der Unterschied liegt vermutlich nur darin, dass Frauen sich diesen Makel eher eingestehen. Ein Appell an das männliche Geschlecht: Einsicht kann zu Veränderung führen. Und seien wir mal ehrlich, irgendwie hat doch jeder etwas, an dem er/sie arbeiten muss. Davor bleiben auch Männer nicht verschont.

 

Fazit

Ein bisschen mehr Selbstdisziplin kann Wunder wirken. Gerne telefonieren und schreiben ist eine Sache. Ständiges Kontrollieren und Nachhaken eine andere. Wenn dein Gegenüber also nicht so gepolt ist, wie du, kann es ungemein hilfreich für die Entwicklung einer festen Beziehung sein, sich selbst etwas zurückzunehmen und vom Gegenüber nicht zu erwarten, dass er/sie genau so ist, wie man selbst. Und auch wenn du gerade mal nicht weißt, wo und mit wem er/sie unterwegs ist, früher oder später wird er/sie es dir sicher ohnehin erzählen.

 

Hast du Erfahrungen mit Klammern gemacht? Klammert dein Partner oder klammerst du selbst? Und wie gehst du damit um?