Bevormundung statt Gleichstellung
Bei manchen Paaren läuft es weniger wie in einer ausgeglichenen Partnerschaft, sondern eher wie zwischen Mutter und Kind ab. Der eine/die eine bevormundet und bemuttert den anderen/die andere. Grundlage dieses Beziehungstyps ist der Gedanke, durch das Umsorgen des anderen/der anderen einen Lebensinhalt und –sinn zu haben, ohne den die Beziehung nicht möglich wäre. Das Gefühl, gebraucht zu werden und dafür positive Rückmeldung zu bekommen, überwiegt. Problematisch wird es dann, wenn der Umsorgte/die Umsorgte viel selbstbewusster ist, als gedacht, denn dann fühlt er/sie sich schnell bevormundet, unterdrückt und kontrolliert. Gewöhnt sich der eine/die eine an die Rundumversorgung, kann das auch schnell nach hinten losgehen - vielleicht hat der Kümmernde/die Kümmernde seine/ihre Rolle nämlich irgendwann satt.