Konfliktpotenzial hat durchaus eine positive Seite, so die Paartherapeutin. Sowohl physische als auch psychische Gewalt seien dabei aber völlig tabu. Stattdessen gehe es darum, dem anderen/der anderen die eigenen Vorstellungen und Wünsche darzulegen. Denn ein respektvoller Umgang zeichne sich auch durch den Respekt vor den Wünschen und Vorstellungen des anderen/der anderen aus.

Verhandeln statt anklagen

Auch Streiten will gelernt sein. Denn nicht jede Taktik geht auf und fördert eine Problemlösung zutage, mit der alle Beteiligten leben können. Deshalb sind nicht nur körperliche und verbale Gewalt untersagt.

Auch Argumente, die dem anderen keinen Raum für seine eigene Argumentation lassen, gehörigen in eine sachliche Diskussion nicht hinein. Denn die Konfliktbereitschaft soll sich darauf beziehen, seine Gedanken zu artikulieren und nicht dazu dienen, den anderen herunterzumachen.

Angst vor Bruch durch Konfliktbereitschaft

Aus Angst, einen Bruch in der Beziehung auszulösen, wenn man seine Bedürfnisse zum Ausdruck bringt, halten sich viele zurück. Dabei kann man nur dann eine Veränderung erzielen, wenn man den Wunsch danach auch auf den Punkt bringt. Letztlich ginge es in einer Beziehung auch darum, den Mut zu beweisen, seine eigenen Bedürfnisse nicht komplett in Vergessenheit geraten zu lassen.

Konfliktbereitschaft ist nicht prinzipiell negativ. Ständiges Rumnörgeln ist natürlich nicht besonders förderlich. Sich dazu zu überwinden, seine Wünsche zu äußern, aber schon. Denn das gemeinsame Meistern von Krisen und Problemen schweißt als Paar auch zusammen. Wer den absoluten Liebesrausch sucht, ist kein Typ für langjährige Partnerschaften. Denn dazu bedarf es der Bereitschaft, auch etwas Arbeit zu investieren. Daran wächst dann nicht nur die Partnerschaft, sondern auch man selbst. Die große Liebe als Selbstläufer ist dagegen ein weit verbreiteter Irrglaube.

Ferner erklärt die Therapeutin, dass eine Trennung dann in Erwägung gezogen werden sollte, wenn innerhalb der Partnerschaft kein gegenseitiges Wachstum ermöglicht wird. Fruchtlose Vorwürfe, Unterstellungen, Bösartigkeiten und Gewalttätigkeit bringen keine Beziehung vorwärts. In diesem Fall kann aus Konfliktbereitschaft nicht profitiert werden. Dann sollte man die Reißleine ziehen.

Findest du Konfliktbereitschaft auch förderlich für eine Partnerschaft?

Quelle: pressetext