Im Grunde genommen ist Liebe damit fast reiner Egoismus, denn wir lieben einen anderen Menschen unbewusst nicht seiner selbst wegen, sondern weil wir uns damit einen Gefallen tun, nämlich den des guten Gefühls und der Bestätigung. Werden unsere Wünsche nach Anerkennung, Zärtlichkeit, Verständnis, Zuneigung etc. nicht mehr erfüllt, spielen wir mit dem Gedanken, uns zu trennen.
Liebe geben, Liebe nehmen
Wenn wir selbst die Erwartung haben, Liebe zu bekommen, damit wir uns gut fühlen, müssen wir auch selbst bereit sein, Liebe zu geben. Denn nur wenn sich unser Gegenüber ebenso gut fühlt, ist er/sie ebenfalls dazu bereit, unsere Wünsche zu erfüllen. Ein Geben und Nehmen also. Eine Partnerschaft funktioniert nur dann, wenn Partner voneinander wissen, was für Wünsche sie haben. So kann man sich aufeinander einstellen und den Wünschen nachkommen, um auch über längere Zeit eine erfüllte Beziehung zu führen. Kommunikation ist also wieder einmal die halbe Miete.
Gemeinsamkeiten stärken die Liebe
Eine ausgeglichene Beziehung, in der beide Parteien bereit sind, auch etwas dafür zu geben, um selbst ein positives Gefühl zurückzubekommen, funktioniert nur dann, wenn beide auch eine gemeinsame Vorstellung von ihren Wünschen haben. Wenn sich die Wünsche und Werte stark voneinander unterscheiden, ist es schwierig, sie seinem Gegenüber auch erfüllen zu wollen. Ist zum Beispiel dem/der einen die Anerkennung besonders wichtig, während der/die andere eher bescheiden ist, fällt es dem/der Bescheidenen auch schwer, seinem Partner/seiner Partnerin Anerkennung zu geben. Schließlich ist es nicht Teil seiner/ihrer eigenen Mentalität und das Verständnis für das Bedürfnis nach Anerkennung fehlt. Eine ähnliche Mentalität und charakterliche Gemeinsamkeiten machen es Paaren da deutlich einfacher.
Wie siehst du das: Ist Liebe einfacher, wenn beide ähnliche Wünsche haben?
Mehr dazu erfährst du in diesem Interview, in dem der Philosoph und Bestseller Autor Richard David Precht über die Liebe spricht: