Zusammenziehen heißt immer auch, Kompromisse eingehen zu müssen. Was man am Partner/an der Partnerin zuvor noch als kleine Marotte akzeptieren konnte, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen und durch das ständige Zusammensein in der gemeinsamen Wohnung als Herausforderung. Dass er/sie etwas chaotischer ist, hat bei getrennten Wohnungen noch gar nichts ausgemacht. Der Ordnungsliebhaber kommt beim Zusammenleben mit einem Chaoten aber schnell an seine Grenzen. Paare, die den Schritt des Zusammenziehens gehen, sollten sich dessen bewusst sein, dass viele Eigenarten dadurch verstärkt zum Vorschein kommen.
Ungewissheiten und Überraschungen beim Zusammenziehen
Über Fragen der Haushaltsführung, der Arbeitsteilung und des Einrichtungsgeschmacks machen sich viele Paare vor dem Entschluss gar keine Gedanken. Dabei kann man schon bei der Suche nach neuen Möbeln feststellen, inwieweit es zu Konflikten kommen könnte. Steht der/die eine auf gradlinige, klare Strukturen, der/die andere aber eher auf Landhauskitsch, müssen Kompromisse gefunden werden. Entweder man einigt sich auf eine Stilrichtung dazwischen oder teilt sich die Gestaltung der Räume auf.
Auch Fragen wie die Aufgabenverteilung im Haushalt kann man schon im Vorfeld klären. So vermeidet man spätere Diskussionen und kann sich immer wieder auf Absprachen berufen.
Zu viel Nähe als Problem
Viele Paare scheitern an der „Überdosis Partner“, über deren Auswirkungen sie sich anfangs gar nicht so bewusst waren. Schließlich ist es eine erhebliche Umstellung, ob man einander ein paar Mal in der Woche sieht, oder sich ab jetzt jeden Tag sieht. Eigene Freiräume sind daher unerlässlich. Die kann man einerseits durch Rückzugsorte innerhalb der Wohnung schaffen oder aber durch die Pflege sozialer Kontakte und Hobbys außerhalb der Beziehung. Dass es nicht auf Anhieb klappt, heißt nicht, dass es generell niemals klappen wird. Oft braucht es einfach etwas Zeit, um sich aufeinander einzustellen und sich im gemeinsamen Alltag zurecht zu finden.
Sollte es vor dem Zusammenziehen schon Sorgen und Ängste geben, hilft es ungemein, diese auch mit dem Partner zu kommunizieren. Schließlich weiß so jeder, woran er ist und was den anderen/die andere beschäftigt.
Zusammenziehen auf Probe
Wenn es die Möglichkeit gibt, könnt ihr das Zusammenwohnen auch im Vorhinein testen. Teilt euch für eine oder mehrere Wochen eine Wohnung und findet heraus, ob das Zusammenleben funktioniert. Natürlich ist es etwas anderes, dauerhaft zusammenzuwohnen, als es eine Woche miteinander „auszuhalten“. Aber zumindest Fragen der Haushaltsführung und Arbeitsteilung können so ohne den Druck, dass es funktionieren muss, erprobt werden.
Rückschritt wagen
Sollte das Zusammenleben nicht funktionieren, kann der Rückschritt in getrennte Wohnungen eine Option sein. Bevor die Beziehung scheitert, weil man auf engstem Raum nicht dauerhaft harmoniert, sollte man wieder etwas Distanz schaffen und den Mut nicht verlieren: Denn gewöhnlich wächst man an einer Partnerschaft und kann das Zusammenziehen vielleicht in einem zweiten Anlauf in Angriff nehmen. Wenn der immer noch keinen Erfolg verspricht, ist das Beziehungsmodell der LAT-Beziehungen immer noch eine denkbare Alternative.
Welche Tipps hast du, um den Start in der gemeinsamen Wohnung zu meistern?
Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass nichts besser ist als über alles zu sprechen, dies sollte man bereits im Vorfeld tun, bevor man zusammen zieht.
In aller Regel kennt man(n)/frau die Lebensumstände seines neuen Partners ja schon und entdeckt dabei so mancherlei Kleinigkeit, die einem selbst nicht so ganz in den Kram passen. Dann sollte man dies auch nicht unausgesprochen lassen ansonsten könnte aus dieser Kleinigkeit ein grosses Problem werden, im schlimmsten Fall sogar zum Trennungsgrund.
Reden hilft…. vielleicht ist diese Marotte des Partners ja garnicht von ihm/ihr gewollt und ist nur ein momentaner ungewollter Zustand, den er zwar selbst herbeigeführt hat aber nicht seiner Gesinnung entspricht…. im Leben sollte man immer versuchen auch das Hintergründige zu sehen…. 😉