Ein Beispielszenario:

Du bist inzwischen schon lange mit deinem Partner/deiner Partnerin zusammen (vielleicht sogar verheiratet), aber seine/ihre Eltern können dich aus irgendeinem Grund nicht leiden. Du bekommst vielleicht mit, wie sie bei einem Telefonat mit deinem Liebsten/deiner Liebsten über dich herziehen. Statt dich zu verteidigen und die unschöne Redensweise über dich zu unterbinden, lässt er/sie es kampflos über sich ergehen. Was tun?

Reden und Kompromisse finden

Oft ist sich dein Gegenüber gar nicht über sein verletzendes Verhalten bewusst. Deshalb lautet der wichtigste Ratschlag: Ansprechen! Gemeinsam könnt ihr vielleicht nicht nur vereinbaren, wie ihr euch in solchen Situationen verhaltet, sondern auch, welche Ursachen die Missgunst seiner/ihrer Eltern dir gegenüber hat. Setze dich aber auch durch: Wenn du als Folge des angespannten Verhältnisses nicht an den allsonntäglichen Familienessen teilnehmen oder Feiertage lieber im Kreise deiner eigenen Familie feiern möchtest, kannst du dich damit auch durchsetzen, sofern auch du andere Kompromisse zulässt, denn eine Partnerschaft ist ein Geben und ein Nehmen. Hat dein Partner/deine Partnerin keine Lust, dich zu deinem Hobby zu begleiten (oder ähnliches), solltest du das genauso respektieren.

Das Problem auf den Tisch bringen

Wenn du genügend Mut hast, kannst du deine Schwiegereltern (in Spe) auch direkt ansprechen. Meistens rechnen diese nämlich nicht mit so viel Direktheit und sind erst einmal perplex. Außerdem tut ihnen ihr Verhalten dann vielleicht sogar schnell Leid oer aber sie legen die Karten ebenso offen auf den Tisch wie du. Dann weiß jeder über den anderen, was er denkt. Immer noch besser, als ständig über mehrere Ecken Sticheleien abzubekommen.

Familie oder Partnerschaft?

Im Idealfall muss man natürlich keine Entscheidung zwischen Familie und Partnerschaft treffen, aber leider sieht die Realität nicht immer so rosig aus und wenn du tatsächlich etwas falsch gemacht oder dich unangemessen verhalten hast, muss dein Partner/deine Partnerin natürlich nicht grundsätzlich zu dir stehen. Schließlich hat er/sie auch noch eine eigene Meinung. Kommt aber unbegründet oder fälschlicherweise Kritik gegen dich, sollte dein Partner/deine Partnerin durchaus zu dir stehen und dich in Schutz nehmen. Das hat nichts mit einer Entscheidung für oder gegen die Familie zu tun, sondern mit Fairness. Letztlich führt dein Partner/deine Partnerin eine Beziehung mit dir und du mit ihm. Was seine/ihre Familie dazu sagt, hat mit eurer Partnerschaft eigentlich nichts zu tun.

Wenn ihr euch gut versteht und eine tolle Beziehung führt, sollten unnötige Sticheleien der Familie keine Belastung für euch werden. Da hilft nur ein dickes Fell und sich notfalls eben abzuschotten. Wieso Lebensqualität opfern und sich ständigem psychischem Stress aussetzen, wenn man letztlich nur mit dem Partner/der Partnerin zurechtkommen muss. Steht er/sie nicht hinter dir, basiert eure Partnerschaft auf grundverschiedenen Prioritäten.

Übrigens: Mehr zum Thema Schwiegereltern haben wir hier.

Wie würdest du dich verhalten, wenn dein Partner/deine Partnerin dich nicht vor seinen/ihren Eltern in Schutz nimmt?